Die Stahlbranche zählt zu den weltweit größten CO2-Emittenten. Der Grund: Fürs Stahlkochen – also die Erzeugung von Stahl aus Eisenerz – werden enorme Mengen fossiler Brennstoffe in Form von Kohle und Koks eingesetzt. Mit dem Ziel des Green Deals vor Augen, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen, arbeitet die Stahlbranche bereits intensiv daran, ökologischer zu werden (Stichwort: Grüner Stahl). Die Lösung scheint der Einsatz von Wasserstoff statt Kohlenstoff bei der Energiegewinnung zu sein, doch es gibt einen Haken. Will man so tatsächlich eine klimaschonende Wirkung erzielen, muss der Wasserstoff zwingend aus regenerativen Energien gewonnen werden! Dies ist aktuell jedoch noch illusorisch. Experten zufolge wird es nicht vor 2035 möglich sein, die benötigte Energiemenge mittels Wind, Sonne und Co zu liefern. Doch bereits heute haben wir einen wichtigen Baustein zur Lösung des Problems: hochwertigen Recyclingrohstoff. Auch dadurch lassen sich große Mengen an Energie und CO2 einsparen. Und das nicht irgendwann, sondern von jetzt auf gleich.
Stahlrecycling durch die REMONDIS-Tochtergesellschaft TSR Recycling – die Basis für grüne Stahlproduktion
Recycling ist unter Klimaschutzaspekten generell immer eine gute Idee. Aber kaum irgendwo liegt der Wirkungsgrad in Sachen Nachhaltigkeit höher als bei Stahl. Das hat unter anderem damit zu tun, dass man Metalle immer wieder verlustfrei aufbereiten kann und somit der Abbau von Primärrohstoffen verringert wird. Für eine klimaschonende Stahlproduktion ist jedoch noch wichtiger, dass sich Stahl durch die Verwendung von Recyclingmaterial wesentlich energieeffizienter herstellen lässt. Jede Tonne eingesetzter Stahlschrott spart 1,67 Tonnen CO2, jede Tonne Edelstahlschrott sogar 4,3 Tonnen CO2. Allein das sollte Motivation genug sein, Recyclingrohstoffe in größtmöglichem Umfang bei der Stahlproduktion vorrangig zu berücksichtigen. Hinzu kommt die klima- und umweltschonende Wirkung von Stahlrecycling in den Ländern mit Eisenerzvorkommen. Da weniger Primärrohstoffe abgebaut werden müssen, verringern sich Flächenverbrauch und Umweltzerstörung. Auch transportbedingte CO2- Emissionen werden eingespart.
Aktuell wird Stahl zu 15 Prozent aus Recyclingmaterial hergestellt. Möglich und machbar sind heutzutage aber schon 25 Prozent. Voraussetzung für einen höheren Recyclinganteil ist, dass das Material in höchstmöglicher Reinheit zur Verfügung gestellt wird. Und genau hier kommen wir bzw. unsere Tochtergesellschaft TSR Recycling ins Spiel. Das Unternehmen ist auf sämtliche Aufgaben rund ums Metallrecycling spezialisiert. Aus dem, was landläufig Schrott genannt wird, erzeugt TSR unter Einsatz modernster Verfahren ein hochreines Qualitätsprodukt für die Edelstahlproduktion.
TSR Recycling bereitet jährlich rund 8,5 Millionen Tonnen Metalle auf. Mehr unter tsr.eu
Das macht uns zum unverzichtbaren Partner einer auf mehr Klimaschutz und Ökologie bedachten Stahlwirtschaft. Jüngster Beleg dafür ist eine im Jahr 2021 beschlossene Kooperation mit Thyssenkrupp, die es sich zum Ziel setzt, bis 2030 neue innovative Stahltechnologien zu fördern. Der verstärkte Einsatz hochwertiger Recyclingmaterialien zur Erzeugung von grünem Stahl ist hier nur der erste Schritt.
Das Fraunhofer-Institut kommt in einer Studie zu dem Schluss, dass der Recyclinganteil in der Stahlproduktion weltweit auf bis zu 50 Prozent gesteigert werden kann. Um diese Quote zu erreichen, müssen allerdings diverse Bedingungen erfüllt sein. Neben der weltweiten Einführung umfassender Sammelsysteme für Altmetalle sind dies der vollständige Verzicht auf fossile Brennstoffe seitens der Stahlindustrie sowie die oben bereits erwähnte möglichst hohe Recyclingqualität. Diese ist unabdingbar, wenn man den Recyclinganteil auch in klassischen Hochöfen steigern will. Bei modernen und immer mehr eingesetzten Elektrolichtbogenöfen beträgt der Recyclinganteil schon heute 100 Prozent. Schon allein das zeigt, wie sehr Grüner Stahl zukünftig mit dem Aspekt Recyclingrohstoffe verbunden ist.
Mehr zum Thema Grüner Stahl in unserem Onlinemagazin REMONDIS AKTUELL 03/20
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