Stellen Sie sich vor, jedes Produkt besteht ausschließlich aus Materialien, die komplett ohne Wertverlust recycelbar sind. Unmöglich? Nicht, wenn man das Cradle to Cradle®-Designkonzept des Chemikers und Visionärs Prof. Braungart zugrunde legt. Cradle to Cradle® (C2C) heißt übersetzt „von der Wiege zur Wiege“ und beschreibt ein Prinzip, nach dem alle Bestandteile eines Produktes in konstant gleichbleibender Qualität aufbereitet bzw. wiederverwendet werden können. Die Natur, in der alles Nährstoff und nichts Abfall ist, dient dabei als Vorbild. Insgesamt wird bei Cradle to Cradle® nach zwei Stoffkreisläufen unterschieden:
Cradle to Cradle® ist Strategie und Vision zugleich. Der Blick geht zum Teil bewusst über das hinaus, was heute schon möglich ist
Cradle to Cradle® hat gegenüber normalem Recycling den großen Vorteil, dass keinerlei Downcyclingeffekte auftreten, es also nicht zur Wertabnahme der Stoffe kommt. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass Cradle to Cradle® bereits beim Produktdesign ansetzen muss. Nur Produkte, die aus komplett recycelbaren und schadstofffreien Materialien bestehen, lassen sich im Sinne des C2C-Konzepts sortenrein zerlegen und behandeln. Deshalb ist Cradle to Cradle® nicht nur eine Methode zur Aufbereitung, sondern auch ein strategischer Ansatz, um Innovationen in Unternehmen zu fördern.
Entwickelt und mit Unternehmen umgesetzt wird Cradle to Cradle® von EPEA Internationale Umweltforschung, das auch uns von REMONDIS berät. Das Ziel der Zusammenarbeit besteht darin, sowohl unsere internen Prozesse und Technologien als auch unser Angebot als Dienstleister im Sinne eines ganzheitlichen Recyclings zu optimieren. Im ersten Schritt geschah dies in Form einer Qualitätsbewertung unseres Umgangs mit Speiseresten. Und das mit beeindruckendem Ergebnis. EPEA gelangt in der 2016 abgeschlossenen Studie zu der Erkenntnis, dass unser Verwertungssystem für die biologische Fraktion zu über 98 Prozent der Herstellung von neuen Qualitätsprodukten zugute kommt. Es leistet damit laut EPEA „einen wertvollen Beitrag zum Erreichen einer integralen C2C-Ressourcenökonomie“. Das direkte Recycling ist aber nur einer von vielen Bereichen, in denen Unternehmen von EPEA profitieren können. Die wirkliche Stärke – und zugleich Herausforderung – von Cradle to Cradle® ist das Denken und Handeln in großen Zusammenhängen. Am Ende steht das Idealbild einer kompletten Vernetzung aller Akteure – von Hersteller über Handel und Verbraucher bis hin zur Kreislaufwirtschaft. Dazu sind wir bereit unseren Beitrag zu leisten. Unter anderem, indem wir daran arbeiten, immer mehr Stoffe sortenrein zu recyceln.
Nach dem Cradle to Cradle®-Designkonzept produzierte Gegenstände – wie zum Beispiel der Bürostuhl MIRRA 2 aus der Designerschmiede Studio 7.5 – lassen sich komplett in Einzelteile zerlegen, die entweder dem biologischen oder dem technischen Kreislauf zugeordnet werden können
Durch ein C2C-Design wird Unternehmen die Möglichkeit geboten, ihre Produkte nicht mehr zu verkaufen, sondern lediglich zur Nutzung zur Verfügung zu stellen. Nach ihrem Gebrauch gehen die Materialien zurück zum Produzenten, können zurückgewonnen werden und bleiben so dem jeweiligen Kreislauf erhalten. Gesamtwirtschaftlich gesehen sind hierbei auch Konzepte möglich und nötig, bei denen verschiedene Firmen die Materialien „poolen“ und gemeinsam nutzen. Auch hier kommen dann wieder wir von REMONDIS ins Spiel. Denn in diesem Szenario ist es Aufgabe von Unternehmen der Kreislaufwirtschaft, die Stoffströme effizient und systeminhärent zu organisieren, so dass ein „Pool“-Prinzip überhaupt funktionieren kann. Inzwischen haben auch die Ministerien auf Bundes- und Landesebene die Notwendigkeit einer zirkulären Wertschöpfung erkannt, wie sich unter anderem an der Beauftragung von Studien und Analysen erkennen lässt. Das Thema gewinnt also nicht nur gesellschaftlich, sondern auch wirtschaftspolitisch mehr und mehr an Bedeutung. Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass seitens der Politik zeitnah die richtigen und im Sinne der zirkulären Wertschöpfung zielführenden Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Vom Wirtschaftsministerium NRW in Auftrag gegebene Potenzialanalyse zur zirkulären Wertschöpfung
Cradle to Cradle® folgt in seinen Grundsätzen und in seiner Umsetzung gleichermaßen ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten. Unternehmen, die mit EPEA zusammenarbeiten, haben die Chance, sich zu allen diesen Aspekten beraten und final hinsichtlich ihrer Materialverwendung bzw. Prozesse bewerten zu lassen. Immer mehr Unternehmen nutzen dieses Angebot, um ihre Produktion gezielt auf Nachhaltigkeit auszurichten und sich dementsprechend zertifizieren zu lassen.
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