Will die Menschheit den Kampf gegen den Klimawandel gewinnen und die Erderwärmung gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter auf maximal 1,5 Grad begrenzen, muss sie sich gehörig anstrengen. Auch weil lange Zeit viel geredet, aber wenig gehandelt wurde und das Zeitfenster immer kleiner wird. Umso wichtiger ist es, das Thema CO2-Bindung an so vielen Fronten wie möglich anzugehen. Eine davon verläuft direkt unter unseren Füßen. Denn was viele nicht wissen: Der Boden ist neben den Weltmeeren der größte CO2-Speicher, den wir haben. Noch dazu einer, den man weiter optimieren kann. Und hier kommen wir ins Spiel.
Die REMONDIS-Tochtergesellschaft RETERRA stellt aus Biomasse unter anderem gütegesicherte Komposte her, die in der Landwirtschaft nicht nur als Nährstofflieferant dienen, sondern auch den Humusaufbau im Boden fördern. Und Humus wiederum ist ein perfekter CO2-Speicher. Es gibt also die Möglichkeit, durch gezielten Einsatz von Kompost das Klimaschutzpotenzial von Böden zu steigern.
Das hat uns auf die Idee gebracht, Landwirten ein Tool an die Hand zu geben, mit dem sie genau ermitteln können, wie sich dieses Potenzial optimal ausschöpfen lässt. Kein einfaches Unterfangen. Denn welche CO2-Menge im Boden maximal gespeichert werden kann, hängt von unterschiedlichsten Faktoren wie Bodenart, Bewirtschaftungsform, Fruchtfolge, Temperatur und Niederschlägen ab. Also haben wir uns jemanden an die Seite geholt, der sich mit der Berechnung komplexer Modelle auskennt wie kaum ein Zweiter: das Fraunhofer-Institut.
Neben naturbelassenen Bereichen wie Mooren und Brachen dienen auch kultivierte Böden wie Acker- oder Forstflächen als CO2-Depot. Hier gilt: Je höher der Humusanteil, desto mehr CO2 kann gebunden werden.
Das von den Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts entwickelte Tool namens CarboSoil berechnet unter Berücksichtigung aller zuvor eingegebenen Parameter die langfristig im Ackerboden gebundene Kohlenstoffmenge. Angewendet und mit den notwendigen Informationen gefüttert wird das Tool von Experten aus dem Hause RETERRA. Am Ende bekommen Landwirte nicht nur eine Handlungsempfehlung für optimal klimafreundliche Bewirtschaftung, sondern auch ganz konkrete Zahlen zum geleisteten Klimaschutzbeitrag. Und das individuell abgestimmt auf das jeweilige Flurstück. Das Potenzial des Berechnungstools ist unter anderem deshalb enorm, weil es sich auch nutzen lässt, um den Landwirten einen Nachweis der konkreten CO2-Einsparungen auszustellen.
Wer es ganz genau wissen will: hier alles zur Berechnungsgrundlage von CarboSoil
Mit Düngen nicht nur dem Boden, sondern auch dem Klima Gutes tun – gütegesicherte Komposte machen’s möglich
Bereits auf der Weltklimakonferenz 2015 in Paris wurde die sogenannte 4-Promille-Initiative ausgerufen – mit der Bundesregierung als einem der Erstunterzeichner. Die Initiative zielt darauf ab, den Humusgehalt in Böden weltweit zu erhöhen. Hintergrund und namensgebend für die Aktion ist die Tatsache, dass schon ein um vier Promille gesteigerter Humusgehalt reichen würde, um sämtliche durch Menschen bedingte CO2-Emissionen zu kompensieren. Allein das verdeutlicht, welch großes Potenzial in diesem Bereich des Klimaschutzes schlummert. Potenzial, das unbedingt ausgeschöpft werden sollte. Unser aller Zukunft und dem Klimaschutz zuliebe.
Mehr zur 4-Promille-Initiative auf openagrar.de
Allein mit RETERRA-Komposten ließen sich im Zuge einer Humusanreicherung jährlich 83.000 Tonnen CO2 speichern. Das ist so viel, wie in Deutschland über 2.500 typische 4-Personen-Haushalte emittieren.
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