Von wegen volle Kanne! Wenn es ums Kaffeetrinken geht, mögen es immer mehr Menschen am liebsten portionsweise. Weltweit werden in Privat- und Firmenküchen pro Minute 12.300 Kaffeekapseln aus Aluminium verwendet. Tendenz steigend. Aber nicht nur was die Beliebtheit beim Konsumenten angeht, sind Kaffeekapseln auf dem Vormarsch. Sie haben tatsächlich auch Nachhaltigkeitsvorteile gegenüber anderen Kaffeesystemen. Zumal wenn die Kaffeekapseln vollumfänglich dem Recycling zugeführt werden. Aluminium, das Material, aus dem die Kapseln größtenteils bestehen, ist sehr gut dazu geeignet, in den Stoffkreislauf zurückgeführt zu werden, und hat als Recyclingrohstoff eine hervorragende Klimabilanz. Grund genug für REMONDIS, uns für die konsequente Rückgewinnung von Kaffeekapseln starkzumachen. Und zwar in Form eines speziellen Sammel- und Verwertungskonzepts. Das Ergebnis ist eine von uns mit finanzieller Unterstützung des Kaffeeproduzenten Nespresso entwickelte Anlagentechnologie, um aus Aluminium gefertigte Kapseln vollumfänglich zu recyceln. Praktiziert wird das Ganze im gesamten Benelux-Raum – also in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg.
Kaffeekapseln wie diese bestehen zu großen Teilen aus Aluminium. Das macht sie perfekt recycelbar. Vorausgesetzt, man schafft es, sie sortenrein zu sammeln
Aluminium ist ein sogenanntes Nichteisenmetall. Um Primäraluminium aus Mineralien herzustellen, benötigt man Bauxit. Einen seltenen natürlichen Rohstoff, dessen Abbau mit erheblichen Umweltschäden einhergeht. Außerdem ist die Erzeugung von Aluminium aus Bauxit sehr energieintensiv. Anders verhält es sich, wenn man das Leichtmetall aus recyceltem Altmaterial herstellt. Der Energieverbrauch ist hier 20-mal geringer. Dementsprechend wird natürlich auch um ein Vielfaches weniger klimaschädigendes CO2 emittiert. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass sich Aluminium im Prinzip wieder und wieder verlustfrei recyceln lässt, erschließt sich schnell, warum uns bei REMONDIS so viel am Aluminiumrecycling liegt. Es ist schlichtweg ein Paradebeispiel für praktizierte Nachhaltigkeit.
Mit Alukapseln ist es wie mit jeder anderen Abfallart auch: Am Anfang des Recyclings steht sortenreines Sammeln. Damit das im Fall der Kapseln gelingt, wurde ein umfassendes Rücknahmesystem eingeführt, für das wir die komplette Logistik übernehmen. Die Kapseln können vom Verbraucher sowohl in Nespresso-Boutiquen als auch in speziellen Annahmestellen abgegeben werden. Auch eine Rücksendung leerer Kapseln per Paketdienst ist möglich.
Das eigentliche Kapselrecycling geschieht in einer speziell hierfür konzipierten Anlage in den Niederlanden – nahe der deutsch-holländischen Grenze. In einem ersten Schritt werden die aus Aluminium bestehenden Kapselkörper von Kunststoffdeckeln sowie Kaffeeresten befreit und gereinigt. Anschließend wird das Material gepresst oder eingeschmolzen und direkt an aluminiumverarbeitende Betriebe weitergegeben. Als wertvoller Recyclingrohstoff für die Herstellung neuer Produkte.
Und was passiert mit den zuvor abgetrennten Kaffeeresten? Natürlich führen wir auch diese der Verwertung zu. Das sogar gleich dreifach. Dazu betreiben wir eine Fermentationsanlage inklusive nachgeschalteter Kompostierung. Mit ihrer Hilfe gewinnen wir aus dem Kaffeesatz im Rahmen einer Kaskadennutzung Biogas, Kompost und CO2-Dünger.
Ehrgeizige Ziele: Nespresso hat in den Benelux-Ländern mit unserer Hilfe die 100 Prozent Recyclingkapazität erreicht.
Auch in Deutschland können Nespresso-Kapseln in Boutiquen des Unternehmens abgegeben werden und so letztlich in unsere Aufbereitungsanlage gelangen. Die meisten Kapseln gehen hierzulande jedoch einen anderen Weg, der dem Recycling weniger zuträglich ist. Sie landen in der Wertstofftonne – in manchen Regionen auch noch Gelbe Tonne genannt –, einem Sammelsystem, das es in dieser Form nur in Deutschland gibt und mit dem in erster Linie Verkaufsverpackungen aus Kunststoff und Metall erfasst werden sollen. Somit gehören Kaffeekapseln aus Aluminium – und damit auch diejenigen von Nespresso – hier durchaus hinein. Da es sich aber um keine sortenreine Sammlung handelt, müssen sie anschließend erst wieder von den anderen Wertstoffen separiert werden, um gezielt dem Aluminiumrecycling zugeführt werden zu können. Ein Umweg, den man sich im Namen der Nachhaltigkeit besser sparen sollte. Denn jeder zusätzliche Schritt stellt eine Hürde auf dem Weg zur von Nespresso anvisierten 100-Prozent-Recyclingquote dar.
Nespresso-Kapseln beim Hersteller abgeben statt selbst entsorgen – in Sachen Recycling der direktere Weg.
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