Im Jahr 2000 wurden auf dem Millennium-Gipfel der Vereinten Nationen die sogenannten Millennium Development Goals (MDGs) verabschiedet. In ihnen ging es darum, bis 2015 die Zustände und Lebensbedingungen in Entwicklungsländern zu verbessern. Je näher das Zieldatum 2015 rückte, desto drängender wurde die Frage, was nach den MDGs kommen sollte. Die finale Antwort auf diese Frage lieferte ein UNO-Gipfeltreffen, das im September 2015 in New York stattfand. Im Zuge einer Agenda 2030 wurden hier 17 Sustainable Development Goals festgelegt – kurz SDGs genannt. Die seit Januar 2016 aktiv verfolgten SDGs zielen darauf ab, das Thema Nachhaltigkeit als Gemeinschaftsprojekt anzugehen. Im Mittelpunkt stehen die gemeinsamen Bemühungen aller 193 Unterzeichnerstaaten der Agenda. Grundsätzlich führen die SDGs zusammen, was bisher separat mit unterschiedlichen Projekten verfolgt wurde: die Unterstützung von Entwicklungsländern einerseits sowie den internationalen Klima- und Umweltschutz andererseits.
Eine Kurzübersicht der MDGs finden Sie im Kapitel Nachhaltigkeitspolitik
Wie die MDGs sind auch die SDGs auf einen Zeitraum von 15 Jahren ausgelegt. Das heißt, bis 2030 sollen möglichst alle vordefinierten Ziele erreicht werden. Einzelaspekte aus dem Bereich Nachhaltigkeit, wie das umfassende Schließen von Stoffkreisläufen und die Reduzierung von Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung auf ein Minimum, sind bereits für das Jahr 2020 anvisiert. Klar ist: Vor allem auf die Industrieländer kommt jede Menge Arbeit zu. Auch weil sich im Vergleich zu den MDGs Blickwinkel und Ausrichtung geändert haben. Bei den MDGs lag der Fokus auf der Hilfe für die Entwicklungsländer. Jetzt bei den SDGs sitzen die Industriestaaten mit im Boot und sind gezwungen, ihre eigenen Leitbilder, Werte und Strategien zu hinterfragen. Es bleibt abzuwarten, in welchem Maße sie dazu bereit sind und wie sich das Umsetzen der SDGs in den einzelnen Ländern gestaltet. Eine erste Studie mit Beteiligung der Bertelsmann Stiftung hat ergeben, dass die Industriestaaten hinsichtlich ihres SDG-Index große Unterschiede aufweisen. Deutschland landet hier zwar insgesamt auf Platz 6 und damit in der erweiterten Spitzengruppe. Allerdings gibt es in Einzelbereichen erhebliches Verbesserungspotenzial. Unter anderem bei der Reduzierung der Abfallmenge, dem Tierschutz und dem Umgang mit Süßwasserreserven ist hierzulande jede Menge Luft nach oben.
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