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RECYCLINGROHSTOFFE

Die hässliche Seite unserer schönen Konsumwelt

Immer weiter und immer mehr Rohstoffe wie Eisenerz, Kohle oder Erdöl abzubauen, kann definitiv nicht die Lösung sein. Höchste Zeit, wach zu werden und die Notwendigkeit für den konsequenten Einsatz von Recyclingrohstoffen zu erkennen.

Das sind Recyclingrohstoffe

Recyclingrohstoffe sind Rohstoffe, die nicht – wie Erz oder Erdöl – der Natur entnommen, sondern stattdessen aus alten Produkten zurückgewonnen werden. Zum Beispiel Kunststoffe und Metalle aus Schrottautos. Man gewinnt Recyclingrohstoffe, indem man Wertstoffe sortenrein aufbereitet und dann wieder in den Stoffkreislauf zurückführt. Die Aufbereitung findet in speziell dafür entwickelten Anlagen statt, denen je nach Art des Recyclingrohstoffs unterschiedliche Technologien zugrunde liegen. Generell kann jeder Rohstoff, der in der Natur vorkommt und den Weg in die Produktion gefunden hat, zu einem Recyclingrohstoff werden. Der dafür zu betreibende Aufwand variiert sowohl von Stoff zu Stoff als auch von Quelle zu Quelle. Eisen aus alten Gleisen zurückzugewinnen, ist einfacher, als einzelne Kunststoffe aus komplexen Verbundsystemen zu recyceln.

Eine Basis für die Herstellung nachhaltiger Recyclingrohstoffe ist konsequentes Ökodesign

Ein Motiv, das sitzt. Nicht nur weil ein Stuhl zu sehen ist

Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ein Gegenstand wie beispielsweise ein Plastikstuhl aus Recyclinggranulat oder der Primärressource Öl hergestellt wird. Im ersten Fall werden Ressourcen und CO₂ eingespart. Im zweiten Fall ist genau das Gegenteil der Fall. Wenn das kein Plädoyer für Recyclingrohstoffe ist!

Darum sind Recyclingrohstoffe die Zukunft

Recyclingrohstoffe sind alternativlos. Das wird umso deutlicher, wenn man sich den aktuellen Rohstoffbedarf in den Industrieländern vergegenwärtigt. Zudem wächst die Weltbevölkerung exponentiell, und der Pro-Kopf-Verbrauch an Rohstoffen nimmt global immer weiter zu, sodass es nur eine Schlussfolgerung gibt: Wir steuern geradewegs in eine Sackgasse der Rohstoffnutzung. Unsere natürlichen Ressourcen werden ohne Recycling immer schneller verbraucht und gehen so weiter zur Neige. Es führt also kein Weg daran vorbei, verstärkt auf Recyclingrohstoffe zu setzen. Alle – vom Produzenten über den Verbraucher bis zur Kreislaufwirtschaft – sind gefordert, sich für den standardisierenden Einsatz von Recyclingrohstoffen starkzumachen.

Verbrauchten alle Länder weltweit so viele Rohstoffe wie Deutschland, wären annähernd 2,7 Planeten Erde nötig, um die Versorgung sicherzustellen

Die Vorteile von Recyclingrohstoffen

Auf die Frage, welche konkreten Vorteile Recyclingrohstoffe bieten, gibt es mehrere Antworten. Außer um Ökologie und Ökonomie geht es dabei auch um sozialethische Aspekte. Vor allem, wenn man das Thema Recyclingrohstoffe ganzheitlich denkt und globale Zusammenhänge in den Blick nimmt.

Schutz der Natur

Der Abbau von Rohstoffen in der Natur führt unweigerlich zu Landschaftsverbrauch. Mitunter kommt es dadurch zu gravierenden Umweltschäden. Bei Recyclingrohstoffen gibt es diese Problematik nicht. Dieser Vorteil potenziert sich noch durch eine deutlich effizientere Wertschöpfung. Beispiel: Kupfer aus Elektroaltgeräten zurückzugewinnen, erfordert 25-mal weniger Material, als ihn aus dem Rohstoff Erz neu zu produzieren.

Beitrag zum Klimaschutz

Die Herstellung von Produkten aus neu geförderten Rohstoffen ist enorm energieintensiv und daher mit hohen CO₂-Emissionen verbunden. Das liegt daran, dass oftmals zusätzlich in großen Mengen fossile Brennstoffe (Öl, Kohle, Gas) für ihre Förderung benötigt werden. Ein Aspekt, der bei Recyclingrohstoffen komplett entfällt.

Soziale Verantwortung

Viele Rohstoffe werden in Entwicklungs- und Schwellenländern abgebaut. Meist unter prekären Bedingungen. Leidtragende sind die Schwächsten der Gesellschaft, die für einen Hungerlohn nicht selten gefährliche und gesundheitsgefährdende Arbeiten verrichten. Eine Industrie, die vermehrt Recyclingrohstoffe einsetzt, hilft, weltweit prekäre Arbeit, Ausbeutung und sogar Kinderarbeit zu vermeiden.

Reduzierung der Importabhängigkeit

Viele Rohstoffe stammen aus Ländern, in denen keine stabilen Verhältnisse herrschen. Die daraus resultierende Volatilität kann für die produzierende Industrie Versorgungsengpässe und erhöhte Kosten zur Folge haben, insbesondere im Blick auf die zunehmende Knappheit von Rohstoffen und die damit einhergehenden Preissteigerungen. Risiken, die sich durch den verstärkten Einsatz von Recyclingrohstoffen reduzieren lassen.

Sicherung des europäischen Industriestandorts

Da Recyclingrohstoffe nicht erst importiert werden müssen, machen sie deutsche und europäische Unternehmen autarker und damit dauerhaft konkurrenzfähig. Arbeitsplätze können so langfristig gesichert werden. Mehr noch: Ein Ausbau der Recyclingbranche schafft sogar neue Beschäftigungsmöglichkeiten.

REMONDIS hat dem Thema Recyclingrohstoff eine eigene Website gewidmet. 

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Recyclingrohstoff gleich Qualitätsrohstoff

Wenn Recyclingrohstoffe eines nicht haben, dann sind es Qualitätsprobleme. Bei der Herstellung von Recyclingrohstoffen legen wir strengste Kriterien an, die in puncto Umwelt- und Qualitätsstandards oftmals über dem Niveau neu geförderter Rohstoffe liegen. Hier geht es eben nicht um eine Zweit- und damit Minderverwertung, sondern um denselben Rohstoff, der je nach Materialstrom wieder und wieder in gleichbleibender Qualität zurückgewonnen werden kann. Dies ist vor allem bei Metallen (z. B. Eisen, Aluminium und Kupfer), Naturprodukten (organische Stoffe) und Wasser heute schon der Fall. Bei sämtlichen Materialien und Stoffen bietet REMONDIS zur Aufbereitung und damit zur Sicherung der Rohstoffe mit vielen Innovationen und Patenten eine führende Expertise.

Wenn Downcycling, dann kaskadenförmig

Auch Materialien, die einem sogenannten Downcycling-Effekt unterliegen, erfüllen in ihrem jeweiligen Verwendungszyklus höchste Ansprüche. Dies ist gewährleistet, weil die Recyclingwirtschaft in der Lage ist, basierend auf der Qualität des Eingangsmaterials, Recyclingrohstoffe in jeder gewünschten Rezeptur maßgeschneidert für die jeweilige industrielle Anwendung zu fertigen. Man spricht hier von einer Kaskadennutzung. Kunststoff lässt sich zum Beispiel problemlos mehrfach recyceln und dann jeweils zur Herstellung anderer Produkte einsetzen. Am Anfang wird er für ein hochwertiges Kinderspielzeug genutzt, später dann für die vielseitig verwendbare Plastikfolie.

Dasselbe Prinzip gilt für Altpapier. Hier geht der Weg über mehrere Lebenszyklen vom Hochglanzkatalog über die Tageszeitung bis zum Küchenpapier. Unser Ziel und unsere Aufgabe ist es, durch ständige Innovationen und Weiterentwicklungen immer mehr Rohstoffe auf maximalem Qualitätsniveau zu erhalten und wiederaufzubereiten.


Welcher Rohstoff wird wie zurückgewonnen? Wir zeigen es Ihnen. Mit über einem Dutzend Erklärfilmen auf der Website zum REMONDIS Lippewerk. 

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Recyclingrohstoffe brauchen Innovationen

Aus technologischer Sicht gilt: Im Prinzip lässt sich nahezu alles recyceln. Es gibt allerdings Bedingungen, die die Aufbereitung einzelner Materialien erschweren oder erleichtern. Einzelbestandteile eines komplexen Verbundstoffs zurückzugewinnen, ist zum Beispiel besonders aufwendig, weil dafür zunächst separiert werden muss. Mitunter müssen recht große Investitionen in Technologien und Anlagen getätigt werden, um Recyclingrohstoffe herstellen zu können. Stehen dem keine adäquaten Absatzmöglichkeiten gegenüber, kann es passieren, dass Recycling für bestimmte Produkte schlichtweg unrentabel ist und deshalb nicht praktiziert wird. Das mag aus ökologischer Sicht bedauernswert sein, ist aber eine ökonomische Realität. Umso wichtiger ist es, politische Rahmenbedingungen zu setzen, die diesem Dilemma entgegenwirken. Zum Beispiel indem man durch Förderprogramme dafür sorgt, dass Investitionen in Recyclingtechnologien lohnenswerter sind.

Konkrete Forderung nach Minimal Content

Aktuell werden Produkte in Deutschland zu 85 Prozent auf Primärrohstoffbasis hergestellt. Unter Nachhaltigkeitsaspekten gesehen eindeutig zu viel. REMONDIS-interne Berechnungen haben ergeben, dass schon eine Verdopplung des Rezyklateinsatzes von aktuell niedrigen 15 auf dann immer noch ausbaufähige 30 Prozent CO₂-Einsparungen von 60 Millionen Tonnen zur Folge hätte. Zum Vergleich: Um ein ähnlich wirkmächtiges Ergebnis im Verkehrssektor zu erzielen, müssten mehr als ein Drittel weniger Flugzeuge, Fahrzeuge, Schiffe und Bahnen unterwegs sein. Der Weg zu mehr Rezyklateinsatz kann nur über einen von der Politik vorgegebenen Minimal Content führen. Das heißt, Unternehmen müssen per Gesetz verpflichtet sein, bei der Herstellung von Produkten und vor allem bei Verpackungen einen bestimmten Anteil an Recyclingrohstoffen einzusetzen. Nur so werden Recyclingrohstoffe wirklich wettbewerbsfähig und tragen im großen Maß dazu bei, natürliche Rohstoffreserven zu schützen.

Minimal Content ist nur eine von mehreren Forderungen, mit denen wir uns für mehr Nachhaltigkeit in Industrie und Wirtschaft einsetzen. Einzelheiten hierzu finden Sie auf unserer Website wir-sind-klimaschutz.de

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