Standorte REMONDIS-Gruppe

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PHOSPHORRECYCLING

Streng genommen gibt es nur eine Wachstumsbranche. Und die existiert seit 3,9 Milliarden Jahren

Phosphor ist ein elementarer Lebensbaustein und unverzichtbar für alles Leben auf der Erde. Dementsprechend groß ist der Bedarf. Allein in Europa werden jährlich riesige Mengen Phosphor benötigt. Unter anderem als Basis für Dünger- und Futtermittel. Gesucht sind Innovationen zur Rückgewinnung, die diesen Herausforderungen gewachsen sind.

Hätten Sie es gewusst? Ohne Phosphor geht nichts

Hand aufs Herz: Wenn Sie aus dem Stegreif besonders überlebenswichtige Ressourcen aufzählen müssten, wäre dann Phosphor dabei? Wahrscheinlich nicht. Dabei spielt Phosphor eine ganz entscheidende Rolle für biologisches Wachstum und den Energiestoffwechsel. Man kann auch sagen: ohne Phosphor kein Leben. Da nimmt es sich umso problematischer aus, dass genau dieser wichtige Lebensbaustein auf unserem Planeten Mangelware ist. Zudem konzentrieren sich die weltweiten Phosphorvorkommen auf einige wenige Länder. Europa ist zu fast 100 Prozent auf Importe angewiesen und der Rohstoff weist zunehmend Verschmutzungen auf. Um diese Abhängigkeit zu reduzieren, braucht es innovative Verfahren zur Kreislaufführung von Phosphor. REMONDIS hat sie – und ist hier absoluter Vorreiter.

Phosphor ist elementarer Lebensbaustein und zwingend für jede Form natürlichen Wachstums vonnöten


Wegweisende Phosphorrückgewinnung mit patentiertem Verfahren

Es gibt eine Abfallfraktion, die überall auf der Welt anfällt und in hohen Mengen Phosphat enthält: Klärschlamm. Wie der Name schon sagt, entsteht Klärschlamm in Kläranlagen, also bei der Abwasserreinigung. Genau genommen handelt es sich um das, was nach der Abwasserbehandlung übrigbleibt. REMONDIS hat als einer der Ersten überhaupt das Rohstoffpotenzial von Klärschlamm erkannt und schon vor Jahren ein Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor namens TetraPhos® entwickelt. Als Eingangsmaterial dient dabei die bei der thermischen Verwertung von Klärschlamm zurückbleibende Klärschlammasche. Dieser wird Phosphorsäure zugeführt, die sich dann wiederum mit dem in der Asche befindlichen Phosphat anreichert. Am Ende entsteht so hochreine Phosphorsäure, die im Gegensatz zu natürlich abgebautem Phosphor komplett frei von Schwermetallen ist. Sie kann ohne Einschränkungen von der Industrie genutzt werden. Unter anderem für Dünger und Korrosionsschutzmittel.

Bereits 2016 haben wir für unser TetraPhos®-Verfahren den GreenTec Award erhalten

Mit vorgelebter Nachhaltigkeit der Zeit voraus: Phosphorrückgewinnung wie von uns seit Jahren praktiziert, wird ab 2029 für alle größeren Kläranlagen in Deutschland gesetzlich verpflichtend.

Wichtiger Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz

Als andere gerade erst anfingen, sich intensiv mit dem Thema Phosphorrecycling zu beschäftigen, hatten wir unsere Hausaufgaben längst gemacht. Die erste großtechnische Anlage zur Phosphorrückgewinnung betreiben wir bereits im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft mit der Hansestadt Hamburg im Probebetrieb. Je früher Phosphorrecycling im industriellen Maßstab praktiziert wird, desto besser. Jährlich könnten wir alleine in Hamburg aus 20.000 Tonnen Klärschlammasche 7.000 Tonnen hochreine Phosphorsäure produzieren. Und das ist erst der Anfang, denn das Potenzial im Bereich des Phosphorrecyclings ist enorm. Auch und vor allem unter dem Aspekt des Klimaschutzes.

Würde man den gesamten jährlich in Deutschland anfallenden Klärschlamm dem TetraPhos®-Verfahren zuführen, entspräche das der CO₂-kompensierenden Wirkung von 27 Millionen Bäumen.

Der Grund: Die im Zuge des TetraPhos®-Verfahrens gewonnene Phosphorsäure namens REPACID® hat eine um 60 Prozent bessere Ökobilanz als solche, die als Primärrohstoff importiert werden muss.

Blick ins Innere der TetraPhos®-Anlage in Hamburg

Das Nebenprodukt von TetraPhos®: noch mehr Nachhaltigkeit

Mit dem TetraPhos®-Verfahren gelingt Recycling in Perfektion. Es fügt sich wie ein Puzzleteil in die Prozesskette von Abwasserreinigung, thermischer Verwertung und Phosphorrückgewinnung. Damit schließt sich der Stoff- und Wirtschaftskreislauf Phosphor erstmals insgesamt und nachhaltig. TetraPhos® leistet aber noch mehr. Außer der Phosphorsäure REPACID®, die dem natürlichen Rohstoff in puncto Qualität übrigens deutlich überlegen ist, werden aus der Klärschlammasche zusätzlich Gips für die Baustoffindustrie sowie Eisen- und Aluminiumsalze gewonnen. Letztere kommen unter anderem als Fällungsmittel zur Abwasserreinigung zum Einsatz.


Für Smartphone und Tablet: TetraPhos® als virtuelles 3D-Erlebnis

Tauchen Sie ein in die Welt des Phosphorrecyclings. Unsere App in Kombination mit der ebenfalls herunterladbaren Scangrafik macht’s möglich. 

So geht’s:

App für iOS oder Android herunterladen

PDF mit Anlagengrafik herunterladen und öffnen

App starten und Markierungen auf Anlagengrafik einscannen

Vorbild im Bereich Aquatic Mining

Was TetraPhos® für kommunale Kläranlagen ist, das ist unser ebenfalls in Eigenregie entwickeltes Verfahren REPHOS® für die Industrie. Auch in Industrieabwasser ist je nach Branche Phosphor enthalten. Allerdings sind die Wassermengen geringer und in der Zusammensetzung meist sehr heterogen. Mit unserer maßgeschneiderten Technologie REPHOS® wird direkt aus dem Abwasserstrom Phosphor in Form von Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP) separiert und zurückgewonnen. Grundsätzlich gilt: Als einer der weltweit Ersten haben wir industrielles Abwasser nicht nur als Entsorgungsthema gesehen, sondern als wertvolle Rohstoffquelle. Man kann auch sagen: Wir haben bereits Aquatic Mining betrieben, als es den Begriff eigentlich noch gar nicht gab. Und in dieser Vorreiterrolle sehen wir uns auch weiterhin. Im Aquatic Mining steckt noch viel Potenzial, das es auszuschöpfen gilt. Unsere nächste Innovation kommt bestimmt.

Den aus Industrieabwasser zurückgewonnenen Phosphor stellen wir in Salzform zur Verfügung – als sogenanntes Struvit.

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